Translational Epigenetik
EpiPotato
Entwicklung von RNA Interferenz basierten Methoden zur gezielten Genregulierung, um hitzebedingte Ertragsminderungen in Kartoffeln infolge des Klimawandels zu reduzieren.
Die Kartoffel (Solanum tuberosum), bzw. ihre Knollen stellen ein wichtiges Grundnahrungsmittel dar, jedoch wird die Knollenbildung vieler Kartoffelsorten durch heiße Tage stark beeinträchtigt. Die steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels werden dieses Problem in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter hervorheben.
Durch Anwendung von RNA Interferenz (RNAi) sollen potentielle Regulatoren der Knollenbildung beeinflusst werden, ohne Veränderungen an der DNA-Basenabfolge vorzunehmen. Dafür sollen kleine regulatorische RNAs (genauer gesagt short interfering RNAs oder siRNAs), mittels eines Hochdrucksprühverfahrens auf Pflanzen appliziert und so von diesen aufgenommen werden. Diese Sorte regulatorischer RNAs spielt in der pflanzeneigenen Genregulation eine wichtige Rolle, somit ist die molekulare Maschinerie, welche von siRNAs geleitet wird, bereits in der Zelle vorhanden. Durch die Applikation einer siRNA, welche komplementär zu einem für die Knollenbildung relevanten Gen ist, kann die zelleigene Maschinerie dazu genutzt werden die Expression dieses Gens zu verändern.
Aktuell untersuchen wir, welche Unterarten von siRNAs sich besonders gut für diese Methodik eignen und verfolgen verschiedene Strategien um die Effizienz der Genregulation zu steigern sowie die Dauer einer solchen zu beeinflussen. Außerdem untersuchen wir zusammen mit Projektpartnern Gene, welche für die Reduzierung der Knollenbildung in der Kartoffel relevant sind, da diese potenzielle Ziele für die RNAi darstellen.