Rebenbiotechnologie

Identifizierung von Unterlagssorten

Die Sortenidentifikation in der Rebveredelung, ist nicht nur im Falle des Edelreises sondern auch bei der Unterlage wichtig. Die Wahl der Unterlagssorte kann entscheidend sein aufgrund ihrer Verträglichkeit mit bestimmten Bodentypen und Wechselwirkungen mit dem Pfropfreis.
Üblicherweise werden Rebsorten durch morphologische Merkmale wie Blattform und -größe, sowie Art und Dichte der Haare an den Sprossspitzen und Blättern identifiziert, erfordern also das Vorhandensein von grünem Gewebe. Da Unterlagsreben als Schnittholz gehandelt werden ist ihre Identifizierung durch morphologische Eigenschaften, die auf grünem Gewebe basieren, naturgemäß nicht möglich. Mittels Extraktion der genomischen DNA der zu untersuchenden Sortenprobe und einer RAPD-Reaktion (randomly amplified polymorphic DNA) mit dieser DNA als Matrize, lässt sich mit dieser PCR-basierten zufälligen Amplifikation von DNA-Fragmenten und deren anschließender gelelektrophoretischer Auftrennung die vorliegende Sorte bestimmen, bzw. die unbeabsichtigte Durchmischung verschiedener Chargen überprüfen. Wichtig ist dies z.B. für den Nachkontrollanbau im Rahmen der Rebenpflanzgutverordnung, wo Proben von Unterlagen auf ihre korrekte Sorteneinordnung getestet werden. Dazu werden DNA-Proben aus Schnittholz von Unterlagen-Muttergärten isoliert und so auf ihre Identität und Reinheit hin überprüft.